On Tour 08–IRL/Ostküste „Zähl’ die schönen Stunden nur”

Meeting of the Waters
Meeting of the Waters

Horas non numero nisi serenas

Wenn wir dabei an das Wetter denken, so sind wir doch recht schnell mit dem Zählen fertig. Wir befinden uns mitten in Wechselbädern zwischen ungetrübtem Sonnenschein und heftigen Schauern. Das Ganze gepaart mit häufig heftigem Wind bei eher noch kühlen Temperaturen. Besonders nachts bewegen sie sich ausnahmslos im einstelligen Bereich. Typisch Irland!

Malahide Castle
Malahide Castle

Glücklicherweise erwies sich das Wetterglück bei der Durchquerung der Wicklow Mountains, einer fjellartigen bis zu 800m hohen Mittelgebirgslandschaft, als stabil.

New Grange - Grabkammern
Newgrange – Grabkammern

Erheblich mehr Anlässe zum Zählen bieten die Sehenswürdigkeiten an der irischen Ostküste. Tief in die Geschichte tauchen wir ein am und im Malahide Castle aus dem 12. Jahrhundert etwas nördlich von Dublin. Mehrere Jahrtausende zurück blickt man hingegen in New Grange (auch nördlich der Hauptstadt). Dort hat man ein ehemaliges,  5000 Jahre altes Felsengrab – „Newgrange“ –  freigelegt und für Besucher zugänglich gemacht. Als Simultanschauspiel erleben wir den „Erhellung der Grabesgänge“ durch die Strahlen der Wintersonnenwende. Dieses Schauspiel wir jährlich jeweils am 21. Dezember in Natura geboten. Da immer nur 20 Personen die Höhlengänge gleichzeitig betreten dürfen, das Erleuchtungsschauspiel aber nicht länger als 17 Minuten dauert, sind die Teilnahmeplätze auf Jahre hin ausgebucht. Das Los entscheidet dabei über eine Teilnahme.

Heritage Center Wexford
Heritage Center Wexford

Tauchen wir noch einmal 4000 zusätzliche Jahre tiefer in die Vergangenheit ein. Möglich ist dieses in Wexford, im Irish Heritage Center. In diesem Freilichtmuseum wird die Besiedlung Irlands vor nunmehr 9000 Jahren dargestellt. Die ausgezeichnete Führung von der „Urzeit bis zum Mittelalter“ kann einschränkungslos empfohlen werden.

Glendalough
Glendalough

Mittelalter lautet auch das Stichwort für die ehemalige Klostersiedlung „Glendalough“ im Wicklow County. Wahrzeichen dieser ersten Christianisierungserscheinungen im 12./13.Jh. in Irland waren neben den eigentlichen Kirchen aber die ca. 20m hohen Steintürme. Sie dienten als Markierungspunkte, um Pilgern den Weg zu weisen. Somit hatte der Heilige Kevin, der diese christliche Siedlung bereits im 6.Jh. gründete, sicherlich ein gutes Werk vollbracht.

Powerscourt Gardens
Powerscourt Gardens

Besonders schöne Stunden können wir zählen in den „Powerscourt Gardens“, etwas südlich von Dublin gelegen. Sanssouci lässt grüßen sowohl in der Schlossarchitektur wie auch bei der Gartengestaltung. Um all diese Schönheiten genießen zu können, wie den Dolphin Pond, den Tripton Lake mit Fontäne, den Japanese oder den Wallet Garden bzw. den Rhododendron Walk, vergehen zwei Stunden wie im Flug. Als Besonderheit darf man natürlich den „Fürstlichen Friedhof“ nicht auslassen. Allerdings ruhen hier nicht der menschliche Adel sondern die Haustieren vieler Generationen, neben Hunden und Katzen auch Pferde und Kühe.

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Und wir beenden den Bericht, wie angefangen, mit dem Wetter. Mit von der Sonne durchflutetem Blick auf die Irish Sea stehen wir aktuell an der Südostspitze der Insel und erfreuen uns einer unbeschreiblichen Aussicht.

Bis dann – wohl von der Südküste.