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K&K 78 – ParkParade Perth

Im Anschluss an die Wave Rock Rundtour treibt es uns für einige Tage doch noch einmal nach Perth. Nach unseren ersten Erlebnissen mit Stadtbesichtigung und den Besuchen von hinlänglichen Sehenswürdigkeiten geht uns ein Eindruck weiterhin nicht aus dem Sinn: Perth – die Stadt  der Parks und Gärten. Aus unserer Sicht lohnt es sich, hierüber noch einmal gesondert zu berichten. Einheimische beschreiben ihre Stadt oftmals als „Parkoase“. Wir wollen dieser Aussage einmal nachgehen.

Kings Park
Kings Park

Im Umland von Perth, besonders in den Perth Hills können wir in kurzer Entfernung ein halbes Dutzend National Parks und Nature Reserves besuchen, keiner weiter weg als 30km: Gossesberry NP, Helena NP, John Forrest NP, Kalamunda NP, Lesmurdie NP, Midgegoroo NP und die Lane Pool Reserve.

Caversham Wildlife Park
Caversham Wildlife Park

Im weiteren Umfeld (bis 50km) sind noch eine große Anzahl weiterer National Parks und Nature Reserves zu finden. Gemeinsam ist ihnen allen die wundervolle, oftmals ursprüngliche Natur mit zahlreichen Wanderwegen, hin und wieder rauschenden Wasserfällen bzw. Stromschnellen. Die meisten bieten einen Bergblick hinunter auf die Stadt Perth. Bereits von diesen Hügeln aus kann das immense Grün der Stadt ausgemacht werden.

In der Hügellandschaft befindet sich für Tierliebhaber auch der Caversham Wildlife Park, nicht weit entfernt vom Ort Midland. Einheimische Tierwelt, aber auch die von Gesamtaustralien kann hier bestaunt werden.

Caversham Wildlife Park
Caversham Wildlife Park

Dieser Wildlife Park (www.cavernshamwildlife.com.au)  stellt eine angenehme Abwechslung zu den „Grünansichten“ der pflanzlichen Natur dar.

Heliflug
Heliflug

Besser noch in seiner Unmittelbarkeit gelingt der Überblick aus der Hubschrauberperspektive. Dreißig Minuten Vogelperspektive bestätigen die Aussage der Einheimischen. Mit Ausnahme einer kleinen Wolkenkratzerinnenstadt überwiegt der Grünanblick den von Häusern. Die gesamte Küstenlinie vom nördlichen Hillarys Boat Harbour bis zum südlichen Fremantle, also rund 50km Küstenlinie, wird dominiert von goldgelbem Sandstrand mit angrenzendem Grüngürtel der Parks. Da bieten die Siedlungen fast schon optische Abwechslung.

Wieder sicher gelandet machen wir uns auf, per Auto einzelne dieser Parks einen näheren Besuch abzustatten. Eine Reihe von ihnen kann sicherlich auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln einigermaßen direkt erreicht werden, aber eben doch nicht alle.

Queens Garden
Queens Garden

Die schönsten Parks und Gärten werden zusätzlich ausgewiesen als „Hochzeitsgärten“, um wundervolle Erinnerungsfotos machen zu können. Dies sind insbesondere der Queens Garden, der Harold Boas Park und die Victoria Gardens. Idyllisch mit Seen, Teichen und Wasserspielen, einer Bepflanzung, deren Farbenpracht kaum zu übertreffen ist, bilden sie aber auch wirklich die passende Hochzeitsfotokulisse. Allerdings, die einzige, fotobereite Hochzeitsgesellschaft machen wir ausgerechnet am Strand bei Hillarys Boat Harbour ausfindig.DSCN9927

Bei unserer Rundfahrt bemerken wir schnell, wie die Parks und Grünflächen untereinander verbunden sind. Oftmals geht ein Park in den anderen über, nicht nur einmal. Dieses Phänomen gilt insbesondere für den Grünstrang Supreme Court Gardens – Langley Park – Ozone Reserve – Point Fraser. Aber eben nicht nur für diese übergangslose Grünfläche. Gleiches gilt z.B. auch noch für den David Carr Memorial Park, der direkt verbunden ist mit dem John Oldham Park und sich  dann am Swan River Ufer entlang zieht.

Am Swan River
Am Swan River

Mit seinen Uferwegen kann Perth ein weiteres Mal trumpfen. In erster Linie trifft dieser Umstand zu für die Promenaden am Swan River und an seinem Nebenfluss, dem Canning River. Ein Eldorado für Wanderer und Fahrradfahrer. Wer möchte kann problemlos 200km auf Fahrradwegen an den Ufern abradeln, ohne die Stadtgrenzen verlassen zu müssen. Diese Möglichkeit wird auch intensiv genutzt, von Radlern und Joggern gleichermaßen.

Harold Boas Garden
Harold Boas Garden

Was bieten die Parks noch, außer dem unendlichen Grün? Viele Trimm-Dich-Pfade machen wir aus. Noch mehr pompöse Kinderspielplätze. Tennisfreunde können kostenlos die außerordentlich gepflegten Tennisplätze nutzen. Für den Nationalsport Football steht fast in jedem größeren Park eine Spielfläche zur Verfügung. Um dann anschließend nach viel Bewegung Hunger und Durst zu stillen, hat die Stadt fast überall Picknickmöglichkeiten mit Gasgrills installiert. Dabei handelt es sich in der Regel um feste, überdachte Einrichtungen zur freien Benutzung. Erstaunlich diszipliniert und verantwortungsbewusst gehen die Nutzer wohl mit diesen Einrichtungen um. Von Beschädigungen, Vandalismus oder Vermüllung war nichts zu entdecken. Alles macht einen sehr gepflegten Eindruck. Liegt es vielleicht am durchgängigen Rauch- und Alkoholverbot auf allen Grünflächen? Man merkt, die Stadt tut viel für das Wohlbefinden ihrer Einwohner. Sie scheinen es zu danken.

Victoria Garden italienisches Flair
Victoria Garden italienisches Flair

Wenn von Perth und Parks die Rede ist, denken viele Besucher natürlich zunächst an den bekanntesten aller Parks, den weltberühmten Kings Park. In der gängigen Touristenwerbung als „Parkjuwel“ tituliert, als einer der größten innerstädtischen Parks der Welt gekennzeichnet, wandeln in ihm – offiziell – sechs Millionen Besucher pro Jahr. Gut bevölkert ist er in der Tat, besonders an seinen markanten Plätzen. Dazu zählen wir insbesondere die Aussichtsterrassen hinunter auf den Swan River und auf die Stadt und sein State War Memorial. Gemeinsam mit dem integrierten Botanischen Garten bietet er vielfältige Möglichkeiten. Wir wandern z.B. auf dem „Tree Top Boardwalk“, also in Baumwipfelhöhe, auch „Kings Park Federation Walkway“ genannt. Jetzt im Frühling erstrahlt der Park in der Farbenpracht der Wildblumen. Ihnen ist ein eigenes Festival gewidmet, welches den gesamten Monat September dauert.

Kings Park
Kings Park

Die Kunst kommt in vielen Gärten und Parks ebenfalls nicht zu kurz. Allen voran ist natürlich das Aboriginal Art Center im Kings Park zu nennen. Doch auch in den kleineren und größeren anderen Parks und Gärten erfreut manch illustre Skulptur das Auge des Betrachters.

Uns ist bewusst, dass unsere dreitägige Parktour natürlich noch viele Lücken aufweist. Das ist bei 16 größeren innerstädtischen Parkanlagen sowie quasi unzähligen kleineren auch nicht anders zu erwarten. „Seit 20 Jahren wohne ich jetzt in dieser herrlichen Stadt“, erklärt uns ein Gesprächspartner. „Vielleicht kenne ich jetzt gut die Hälfte dieser wundervollen Einrichtungen, sicherlich aber nicht viel mehr“. Nun, dann wird ihn im nächsten Jahrzehnt zu heftige Langweile wohl nicht quälen.

Heliflug
Heliflug

Wir wollen und können nicht so lange in Perth bleiben, um das Ergebnis abzuwarten. Vor uns liegt noch viel Spannendes zu entdecken. Also machen wir uns auf zu einer letzten umfangreicheren Rundfahrt, zunächst ins östliche Kalgoorlie-Boulder mit seiner Goldgeschichte. Anschließend geht es dann strikt gen Süden in Australiens Südwestecke „The Bottom“.