On Tour 29- GB SÜD 1 „´Kreise ziehen und Haken schlagen”

Dunster Castle P1180094Auf dem (Küsten-)Weg nach Süden schlagen wir erst einmal einen kleinen Haken ins Binnenland, in die beiden Grafschaften Somerset und Wiltshire, denn mehrere Sehenswürdigkeiten drängen sich zur Besichtigung auf.

Lacock-AbbeyFotographiemuseum
Lacock-AbbeyFotographiemuseum

Das Museum „Geburtsort der Fotografie“ in Lacock unweit von Bath gewährt Einblick von den ersten Anfängen um 1839 bis zur heutigen digitalen Version. Ihr Erfinder, Sir Henry Fox Talbot schlug sich hier in seinem Schlösschen, einer ehemaligen Abtei, zahllose Nächte um die Ohren, bis er alle technischen und gedanklichen Haken und Ösen beseitigt hatte, um die erste Kamera der Welt, die „mousetrap camera“ präsentieren zu können. Wenn man die ersten Belichtungszeiten von 2 – 4 Stunden mit den heutigen vergleicht, kaum beschreibbar, welch rasante Entwicklung die Fotografie durchlaufen und durchlitten hat. Doch Talbot war nicht der einzige, der diese Kunst erfinden wollte. Im fernen Frankreich saß sein Konkurrent Louis Daguerre, der offensichtlich gleichfalls kurz vor dem Erfindungsdurchbruch stand. Aber wie heißt es so schön? The Winner takes it all! Bei Talbot so viel, dass der das 800 Jahre alte ehemalige Nonnenkloster kaufen und es zu seinem Mansion mit riesiger Parkanlage, eigener Brauerei umgestalten konnte. Alles wirkt wie im Märchen mit dem einer Puppenstube ähnlichen, angrenzenden Dorf und der Mischung aus Herrenhaus und Abtei.

Bath-Paradies für Reihenhäuser
Bath-Paradies für Reihenhäuser

Gleich nebenan rollt man dann in den Kurort Bath mit den immer noch funktionierenden römischen Heilquellen. Sie war und ist eine viel besuchte Stadt. Aufgegliedert in Terrassen genießt man von fast allen Ebenen einen herrlichen Ausblick auf das Tal des Avon. In Bath wurde das Reihenhaus „erfunden“. Zumindest drängt sich dieser Eindruck auf, da man kaum andere Bauformen entdecken kann. Die berühmtesten und teuersten Häuserzeilen stehen am „Royal Crescent“ sowie nur 200m weiter um den Kreisel mit Namen „The Circus“ herum. Als wie kostbar die Bath’sche Architektur beurteilt wird, zeigt sich darin, dass sie sich als einzige britische Stadt als mit dem Titel UNESCO-Weltkulturerbe schmücken darf.

Glastonbury Tor
Glastonbury Tor
Grafschaft Somerset vom Glastonbury Tor
Grafschaft Somerset vom Glastonbury Tor

Lassen wir die Blicke Kreise ziehen auf dem Hügel von Glastonbury Tor. Die grüne, hügelige Landschaft beiden Grafschaften liegen dem Betrachter zu Füßen, der Blick schweift zur berühmten Kathedrale in Wells.

Eigentlich handelt es sich bei diesem Tor (Abkürzung von „Tower“) um Turmüberreste aus frühchristlicher Zeit. Doch mystisches Gedankengut gewann die Oberhand, so dass der Bekanntheitsgrad eher auf der Behauptung beruht, hier irgendwann im 12.Jh. Königs Arthurs Grab und das seiner Gattin gefunden zu haben.

Dieser legendäre König wird uns später noch in Cornwall begegnen.

Glastonbury trumpft noch mit einem weiteren Merkmal auf. Der Ort gilt als Hochburg der britischen Esoteriker. Die Straßen sind bevölkert mit Leuten, deren Gedanken überwiegend um „Erleuchtung“ kreisen. Zahlreiche Geschäfte bieten entsprechende Literatur und Utensilien feil.

Den Blick kreisend schweifen lassen, kann man auch vom Dunster Castle. Die schmucken Terrassengärten, das hochherrschaftliche Interieur, die unbeschreiblichen Ausblicke auf den Atlantik dienten rund 600-Jahre bis in die 1960-ger Jahre ehrwürdigen Grafengenerationen als Wohnsitz.

Wells Kathedrale
Wells Kathedrale

Weiß strahlt sie, die bombastische Kathedrale von Wells. Offensichtlich frisch restauriert, belegt sie als wahre Perle, als ein absolutes „must see“ in einem Besuchsprogramm einen der vorderen Plätze in einem Kathedralen-Schönheitswettbewerb.

Alle Hirnströme kreisen um den Käse im Dorf Cheddar, einem Produktions- und Verkaufsort für den „britischen Gouda“.

Cheddar Gorge
Cheddar Gorge

Und die während der Käsekostproben angelachten zusätzlichen Kalorien kann man später im schroffen Cheddar Gorge und der Jakobs Leiter ja wieder abwandern und -kraxeln. Bequemer geht es per Auto durch diesen Gorge hindurch zu fahren.

Nun aber endlich zu wirklichen Kreisen, nämlich zu Steinkreisen. Den berühmtesten, Stonehenge braucht man eigentlich nicht mehr zu beschreiben, so bekannt ist er. Und doch ist es immer wieder ein Erlebnis, um ihn herum wandeln zu dürfen.

Stonehenge
Stonehenge

Das neue, in diesem Jahr (2014) eröffnete Besucherzentrum, der neu eingerichtete Bus-Shuttle-Service und die Tatsache, dass die Besucher nunmehr nur noch in respektvollem Abstand auf vorgeschriebenem Weg um ihn kreisen dürfen, unterdrückt zwar den unmittelbaren Kontakt mit diesen mystischen Steinen, hilft aber der effektiveren Bewahrung dieses unersetzlichen, historischen Zeugnisses menschlicher Kultur.

White Horse von Avebury
White Horse von Avebury

Und nur rund 30km weiter, im 300-Seelendorf Avebury kann ein weiterer, besterhaltener Steinkreis besichtigt werden. Er ist zwar nicht so berühmt wie sein Nachbar aber mindestens ebenso beeindruckend und sehr viel umfangreicher. Die Touristenströme halten sich in Grenzen; Alles läuft erheblich gemächlicher ab. Außerdem gibt es den rund 3km langen Rundgang „just for free“. Hier darf dem Reisenden human-historisches Erbe lieb sein, ohne dass es gleich teuer wird.

Tarr Steps & Furt
Tarr Steps & Furt

Zum Schluss noch die Entscheidung, ob wir einen rund 30km langen Haken schlagen, sprich Umweg fahren, um im Exmoor von Dorf A nach Dorf B zu gelangen, oder die Furt durch den Fluss Tarr nehmen. Zu Fuß gelangt man trockenen Fußes über die „Tarr Steps“ zum anderen Ufer. Pferd und Wagen in früheren Zeiten, Autos in heutigen müssen unweigerlich ins Wasser. Wir habenmit unserem Wohnmobil den umwegmäßigen Haken gewählt.

Zwischenmahlzeit – DiaVortragsProgramm nunmehr abgerundet

MAROKKO-Sandwüste Erg Chebbi
MAROKKO-Sandwüste Erg Chebbi

Mit dem neuesten Reisebericht/DiaVortrag

ENGLAND: Perlen einer Reise – Lake District, Wales, Cornwall“ konnten wir unser aktuelles DiaVortragsProgramm zunächst erst einmal abrunden. Weitere Informationen zum neuen England-Vortrag gibt es hier.

SCHOTTLAND-Castle
SCHOTTLAND-Castle

Somit stehen insgesamt nunmehr 13 DiaVorträge zur Auswahl –

4x Europa – England, Schottland, Irland, Norwegen

2x Afrika – Marokko 

7x Nordamerika USA / CANADA

USA-NYC Manhattan Südspitze
USA-NYC Manhattan Südspitze

Da ist bestimmt für jeden etwas dabei! Für detailliertere Informationen über die einzelnen Vorträge, schauen Sie einfach in die Rubrik „Vorträge“.

Vielleicht sehen wir uns ja auf einer unserer Veranstaltungen. Wir würden uns freuen.

On Tour 28- GB WA 3 „Liebeslöffel – Liebestöter – Liebesheirat”

Brecon Beacons
Brecon Beacons

Wenn man durch den südlichen Bruder des „Snodownia NP“, nämlich den „Brecon Beacons National Park“ tourt, wechselt die Szenerie alle 20 Minuten. Verschiedene Grünfarben lösen einander ab. Vom Wind getriebene Wolken verleihen ihnen durch die changierende Licht-Schatten-Wirkung einen besonderen Reiz. Der Park darf sich auch „Geopark“ nennen, d.h. er gehört zur Familie der weltweit insgesamt 100 Geoparks. Darunter wird die Landschaft subsummiert, welche sich durch ein besonderes geologisches, historisches und kulturelles Erbe auszeichnen. Vor vielen Millionen Jahren noch von Meer überflutet, dann durch das Aufeinandertreffen der Kontinentalplatte emporgehoben, teilweise auch tropische Klimaepochen durchlebt, präsentiert diese Landschaftsform sich nunmehr mehr oder minder abgeschliffen durch die mächtigen Gletscher der letzten Eiszeit.

Schließlich gestaltet  seit rund 7.000 Jahren der Mensch mit „Axt, Pflug, Hammer und Hand“ ihre Geschichte und ihr heutiges Aussehen.

„Becon Beacons NP“ weist eine weitere Besonderheit auf. Er ist anerkannt als „International Dark Sky Reserve“, d.h. als Gegend, in der nur wenig künstliches Licht erzeugt wird, so dass nachts die gut sichtbare Milchstraße wie ein Bogen den schwarzen Nachthimmel überwölbt.

Und an der Nordkante dieses von Einheimischen genannten „kleinen Paradieses“ liegt der zentrale Ort Brecon. Der hübsche Marktflecken mit Burg und schöner  Flussuferpromenade lädt ein ins „Tower Café“.

Liebeslöffel
Liebeslöffel

Dabei handelt es sich um ein Permanenzcafé  nicht nur mit umfangreicher Kuchenauswahl, sondern auch mit kostenfreiem WiFi-Zugang  in einem Seitenschiff der Kathedrale St. Mary. Das Konzept scheint aufzugehen. Das Café war gut besucht von Einheimischen wie Touristen.

Die zweite Besonderheit dieses Ortes zeigt sich in seinem Heimatmuseum mit der stattlichen Sammlung an Liebeslöffeln. Hierbei handelt es sich um eine walisische Tradition aus dem 17.-19.Jh. Selbstgeschnitzt aus einem einzigen Stück Holz und liebevoll mit Schnitzereien verziert galten sie als des Bräutigams „Heiratsantrag“ an die Braut. Wurden sie von der Auserwählten angenommen, nahmen sie quasi die Funktion einer Zustimmung bzw. eines Verlobungsringes an.

Hywel Dda Zentrum & Garden
Hywel Dda Zentrum & Garden

In der Regel ergeben sich daraus dann ja Liebesheiraten. Ob das bei dem seinerzeitigen nordwalisischen König Hywer im 9.Jh. auch der Fall war, bleibt offen. Seine „Liebesheirat“ umgarnte alle übrigen walisischen Königreiche seiner Epoche zu einem einzigen. Nun, so ganz freiwillig war diese royale Heirat letztendlich wohl nicht. Doch um 930AD schuf der König Gesetze, die mit Fug und Recht auch heute noch als modern angesehen werden können, wie z.B. eine hälftige Eigentumsteilung bei Scheidung, der gerechte Verteilung von Fischfängen uvm. Das entsprechende „Hywel Dda Zentrum & Garden“ findet man in Whitland.

Eine „Liebesheirat“ mit verlassenen Tieren gingen allerdings die Tierschützer des „Schimpansen Gnadenhofes“ ein. Als der damalige örtliche Zoo geschlossen wurde und man bereits mit der Tötung der Tiere begonnen hatte, übernahmen die Ehrenamtler in einer Rettungsaktion die Pflege der noch verbliebenen Affen. Und deshalb wird hin und wieder Affengekreische in den Tälern der „ Brecon Beacons“ hörbar.

Wollspinnerei
Wollspinnerei

Doch auch von „Liebestötern“ soll hier ja die Rede sein. Im National Woollen Museum bei Newcastle Emlyn einer ehemaligen Wollspinnfabrik. Nicht das ausgezeichnete Museum gilt als solches. Doch die damaligen Schafwollprodukte vom Sonntagsstaat bis zur Gebrauchswäsche waren wohl nur mit äußerster Hautunempfindlichkeit zu ertragen, was sicherlich besonders für die Unterwäsche, den „Liebestötern“, galt. Doch der Handel mit diesen von Hand und später dann von Maschinen hergestellten Produkte wurde im Laufe der Kunstfaserentwicklung immer schwieriger. Viele dieser südwalisischen Spinnereien mussten deshalb gegen Mitte des 20.Jh’s wegen Unrentabilität schließen.

Tenby
Tenby

Besser erging es da dem „Tudor – Handelsimperium“ im 15.Jh. Ein städtisches „Musterhaus“ aus der damaligen Epoche kann im Badeort Tenby besichtigt werden. Europaweite Handelspartner sicherten einen stetigen Warenfluss.

Malerisch zeigt sich die Kulisse dieses Touristen- Hotspots. Auf einem Felsen gelegen, säumen mehrere Reihen bunter Häuser das Meer. Zwei Strände laden zu Aktivitäten ein. Promenadenwege direkt an der Felskante oder den Stränden entlang führen schließlich zu einem geschäftigen Hafen direkt unterhalb der Burgruine.

Kehren wir noch einmal zurück zu walisischen Naturschönheiten. Zum einen ist hier die Südwestspitze, die St. Davids Peninsula, zu nennen. Weite, weiße Strände prägen ebenso das Bild wie schroffe Felsküsten. Und die gleichnamige „Hauptstadt“ dieser Halbinsel beherbergt zugleich die seinerzeit (13.Jh.) größte Kathedrale Englands. Die Kirche dient heute noch als lebendiges Gotteshaus. Von dem ehemaligen Bischofspalast existieren nur noch besichtigungswürdige Ruinen, in denen im Sommer „biblisches Theater“ über das Leben des Heiligen St. David gespielt wird.

Worms Head Spitze
Worms Head Spitze
Worms Head Strand
Worms Head Strand

Als Naturperle erweist sich auch die Gower Halbinsel südlich von Swansea. Der Strand und der felsige „Worms Head“ gerieren sich als Anziehungspunkte für Surfer und Wanderer.

Bei unserem Besuch an einem sommerlichen Septembersonntag quoll diese Landspitze über von Besuchern aus dem nahen Swansea. Und es war wohl nicht nur das herrliche Wetter, welches die Tagesgäste hinauszog.

Blick auf Swansea
Blick auf Swansea

Das Erscheinungsbild der Industrie- und Hafenstadt Swansea trug sicherlich ein übriges dazu bei. Wir reden dabei nicht von dem eleganten „Waterfront Museum“ oder dem „Literaturcenter“ mit Schwerpunkt des bereits erwähnten Dichters Dylon Thomas. Nun, das allgemeine Straßenbild mit Massen an pflegebedürftigen Häusern prägt diesen Eindruck, ganz zu schweigen von dem auffälligen Straßenmüll. Vielleicht bemerkt man es eines Tages nicht mehr so, wenn man stets dort weilt. Uns stach es sehr schnell ins Auge, so dass ein Stadtbesuch auch nicht sehr lange dauerte.

Nur wenige Kilometer entfernt erlebt man Gegenteiliges. Wales‘ Hauptstadt Cardiff erscheint bunt, gepflegt und im Hafenbereich hanseatisch. Diese Stadt ist einen Besuch wert. In der historischen Innenstadt dominiert das riesige Castle mit seinem mit bunten Figuren verzierten Turm das Stadtbild, angrenzend an die verwinkelte Fußgängerzone. Die farbenfrohen Arkadengänge beherbergen Läden, Cafés und Galerien aller Art. Viktorianische Architektur dominiert das Universitätsviertel „hinter“ dem Castle – Alles gut zu Fuß zu erreichen,  sehr gefällig anzuschauen.

Cardiff Castle
Cardiff Castle

Autofahrern sei empfohlen, ihr Fahrzeug auf dem P&R-Platz am Millenium Stadium abzustellen und den Shuttlebus zu nehmen. Die zu zahlenden £3 beinhalten Parkgebühren für den ganzen Tag und Busticket für alle Insassen des Autos. Dafür gelangt man dann absolut unproblematisch ins Stadtzentrum und wieder zurück. Als empfehlenswert erweist sich ebenfalls das 24-Stunden-Ticket für eine städtische Sightseeingtour /Hopp-On-Hopp-Off mit ausführlicher Rundfahrt auch an der Waterfront und einem Ermäßigungsbon für das National Museum of Wales.

Caerleon - Römische Arena
Caerleon – Römische Arena

Wir beenden die Reiseberichterstattung über Wales mit einem Besuch der Ausgrabungen des römischen Forts in Caerleon, nördlich von Newport. Auch hierfür ist kein (Um-)Weg zu weit. Abgesehen von dem pittoresken Stadtbild des kleinen Ortes lohnt der Besuch der Ausgrabungsstätten „ehemaliges Fort“, „die Badehäuser“, die „Soldatenunterkünfte“ sowie das ehemals 6.000 Zuschauer fassende „Amphitheater“, das besterhaltene, das in Britannien je gefunden wurde. Ergänzt wird dieses archäologische Ensemble durch ein hervorragendes Museum. Wer nun an hohes Eintrittsgeld denkt, kann sein Portemonnaie ruhig stecken lassen. Alle diese Sehenswürdigkeiten gewähren „Freien Eintritt“.

Zweieinhalb Wochen Walesrundtour liegen hinter uns. Die Region steckt voller Mannigfaltigkeit in Bezug auf ihr Wetter, ihre Natur, ihr historisches und kulturelles Erbe, so dass sich die „Qual der Wahl“ – mit Ausnahme des Wetters – schnell einstellt. Andere mögen andere Schwerpunkte setzen. Wir verlassen nunmehr höchst zufrieden diesen Landstrich, denn die südlicheren Gebiete Somerset, Devon, Dorset und besonders Cornwall locken.

On Tour 27- GB WA 2 – Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch

Dieses Wort ist wahrhaftig keine Legende, sondern der leibhaftige Ortsname eines kleinen walisischen Straßendorfes wenige Kilometer nordwestlich von Bangor. Er besteht aus 58 Buchstaben. Ins Englische übersetzt bedeutet er ganz einfach „The Church of Mary in the Hollow of the White Hazel near the Fierce Whirlpool and the Church of Tysilio by the Red Cave“. Aber das wussten Sie ja bereits. Und die Übersetzung? Lässt sich leichter merken: „St. Marienkirche am Teich der weißen Haselsträucher in der Nähe des schnellen Strudels an der roten Grotte der Kirche des Heiligen Tysilio“. Na, da freut sich doch jeder Navi.

Powis Castle & Gardens
Powis Castle & Gardens

Powis Castle hingegen birgt keine Ausspracheprobleme. Wäre auch schade darum, wenn ein Besuch dieses pittoresken Schlosses mit seinem märchenhaften Terrassengarten wegen seiner Bezeichnung erschwert würde. Besonders stolz präsentiert der Schlossherr die Suite, in der Prince Charles während seiner Walesbesuche residiert. So etwas adelt, bringt aber auch sämtliche Besucherströme heillos durcheinander.

Barmouth
Barmouth

Erholung liefert der Badeort Barmouth am Südwestende des Snowdonia National Parks. Der von Palmen gesäumte Strand zieht auch zu dieser Jahreszeit Mitte September noch zahlreiche Touristen an. Kaum zu spüren, dass die Strandsaison eigentlich doch lange vorbei sein soll.

Oder bilden die massive Kathedrale am Felsenhang bzw. das Rundhaus „Ty Crwn“ einen Publikumsmagneten? Kann schon sein, denn besonders die legendenhafte Geschichte des Rundhauses hat es in sich. Es diene früher, d.h. in der 2.Hälfte des 18.Jh’s als Gefängnis für betrunkene Seeleute. Zwei Eingänge gewähren Einlass, einer für die Seeleute, der andere für deren weibliche Begleitung. Und in der Mitte dank geschickter Türarchitektur treffen sich dann alle wieder. Und warum rund? Damit der Teufel in Form von Trunksucht und Lasterhaftigkeit sich nicht in irgendeiner Ecke verstecken kann.

Three Bridges
Three Bridges

Da ist er wieder, unser Freund Belzebub. Ebenfalls quasi hautnah kommt er der Menschheit im Ort Devil’s Bridge in Mittelwales. Der aus 900m Höhe in mehreren Stufen herabstürzende Wasserfall des Mynach-Baches bildet den Rahmen für das teuflische Spektakel, genauer gesagt die älteste der drei übereinander gebauten Brücken.

Und so soll es geschehen sein: Irgendwann im 11.Jh. besuchte der Teufel Wales. Dort begegnete er an eben jenem Wasserfall einer aufgeregten, alten Frau. Gefragt nach dem Grund für ihre Erregung, erklärte diese, dass auf der anderen Seite des Baches ihre Kuh sei und nicht mehr zurück fände. Der Teufel versprach, über Nacht hier eine Brücke zu erbauen, unter der Maßgabe, dass ihm das erste Lebewesen gehören werde, welches die Brücke überquere.

Devils's Bridge Wasserfall
Devils’s Bridge Wasserfall

Und so geschah es dann auch. Als die alte Frau, begleitet von ihrem alten Hund am nächsten Morgen den Bach wieder erreichte, überspannte eine stattliche Steinbrücke die Wasser. Eingedenk des Teufels Bedingung schickte sie zunächst ihren alten Hund hinüber. Schnell erkannte der auf Menschenseelenjagd versessene Unhold, dass er ausgetrickst worden war. Unter Flüchen verließ er den Ort seiner Niederlage und soll in Wales nie mehr gesehen worden sein. Geblieben sind die echte „Teufelsbrücke“ aus dem 11.Jh., eine zweite aus dem 18.Jh. und die heutige moderne. Alle drei stehen direkt übereinander wie Bausteine. Ein von steilen Treppen geprägter Rundwanderweg führt auf der „Jakobsleiter“ in den Taleinschnitt hinein und wieder hinauf, immer um den Wasserfall herum.

Aberysthwyth
Aberysthwyth

Von dort ist es nur noch ein Steinwurf bis zum mondänen Badeort Aberystwyth. Die dem Strand nahen Castleruinen und die Zahnradbahn zum Constitution Hill sichern auch dieser Stadt einen stetigen Besucherstrom. Eine gewichtige Rolle hierbei spielt auch die Marine Terrace, die zwei Kilometer lange Wasserfrontpromenade mit den Prunkbauten im Viktorianischen Stil sowie die hölzerne Vergnügungspier.

New Quay
New Quay

Und als dritte Meeresperle wollen wir das ein wenig südlichere New Quai nicht unerwähnt lassen. Enge, steile Sträßchen und Gassen, gesäumt von Imbissen mit leckeren „fish & chips“, führen hinab zu einem malerischen Hafen. Kurz gesagt, ein Touristenstädtchen wie im Bilderbuch. Selbstredend wird auch hier eine große Persönlichkeit als Aushängeschild ins Feld geführt. Es handelt sich um den Dichter Dylan Thomas (1914-1953), über die Grenzen hinaus bekannt durch seine Gedichte, Essays und Drehbücher.  Sein einziges Theaterstücke „Under The Milkwood“, für das er sich Anregungen eben in dieser Küstengegend verschaffte, heimste zahlreiche internationale Preise ein. Sein Londoner Leben als Bohemien bewahrte ihn vor der Einberufung in die Armee (WWII), da er sturzbetrunken zur  Musterung gekommen sein soll.

Das wohl Wertvollste, was Wales zu bieten hat, ist neben der Landschaft sein Gold. „The Welsh Gold“ soll erheblich kostbarer sein als alle anderen Goldgesteine dieser Welt. Das müssen auch bereits die alten Römer erahnt haben, denn während ihrer Besatzungszeit vor rund 2.000 Jahren schürften sie es aus riesigen Tagebaugruben oder besser Löchern in der Nähe des zentralen Gebirgslands der Brecon Beacons – heute ebenfalls ein Naturnational Park. Wer mehr hierüber erfahren möchte, nicht nur über die Goldgewinnung aus der Zeit der Römer, sondern bis hinein in die 1930ger Jahre, der besuche die „Dolaucothi Gold Mines“ nahe der Stadt Lampeter.

Es muss einen realen Hintergrund haben, dass das walisische Gold etwas ganz Besonderes darstellt. Denn wer mag sich vorstellen, dass die königliche Familie sich mit „gewöhnlichem“ Gold zufrieden gibt. Das Edelmetall für die Eheringe der Queen, von Prince Charles und Lady Diana jedenfalls stammt aus walisischen Gruben, aus Dolgellau etwas nördlich der ehemaligen Römergrube gelegen.

Atlantik Abenstimmung
Atlantik Abenstimmung

Wer an Bergbau denkt dessen Gedanken sind nicht weit entfernt von den damaligen Arbeitsbedingungen in den Stollen. Kinderarbeit war üblich, auch Untertage. Die tägliche Arbeitszeit betrug mindestens 12 Stunden, sechs Tage pro Woche. Die Lebenserwartung der Grubenarbeiter überstieg die 40Jahre kaum.

Derartige Arbeitsbedingungen, sowohl im Bergbau, stärker noch in den vielen Wollspinnereien des Landes riefen den ersten „wirklichen“ Sozialisten Englands auf den Plan, Robert Owen (1771-1858). Seine Geburts- und Sterbestadt Newtown ehrt den großen Sozialreformer mit Museum, Statue und Memorial. Dabei war dieser Mann kein Sozialträumer, sondern als erfolgreicher Unternehmen auch knallharter Kapitalist. Die Arbeitsbedingungen seiner Arbeiter und die anderer Unternehmen verlor er dabei allerdings nie aus dem Auge. Für seine Zeit gingen die angestrebten Reformen noch zu weit. Nur 10 ½ tägliche Arbeitsstunden waren in jener Epoche undenkbar, Arbeit von Kindern unter 10 Jahren an der Tagesordnung. Doch geblieben sind die Ideen für menschlich angepasste Arbeitszeiten und das Verbot der Kinderarbeit. Nun- bahnbrechende Ideen benötigen viel Zeit bis zu annähender Realisierung.

On Tour 26-GB WA 1 „Im Land des Drachen – Wales“

Rund 200km südlich des Lake Disricts öffnet uns Wales seine Pforten, die westliche Region Englands ziemlich in der Mitte zwischen John o‘ Groats am „Nordkapp“ Scottlands und Land’s End an der Südspitze Cornwalls.

Ein roter Drachen ziert die Flagge von Wales, wohinter sich natürlich eine – wenn auch m Laufe der Geschichte vielfach angepasste – Legende befindet. Zurück geht die gesamte Symbolik auf King Arthur, der ewige Kampf gegen Eindringlinge nach Britannien, d.h. gegen die früheren Sachsen. Auf der Welt erschien der Drachen zum ersten Mal in den Bergen von Snowdonia, als man zum Burgenbau einen Sumpf trockenlegen wollte. Natürlich hatte dabei der große Zauberer Merlin seine Hand im Spiel. Eine modernere Interpretation besagt, dass es zwar immer noch um den Kampf gegen Eindringlinge geht. Die unter der Hand verbreitete Deutung zieht als Konfliktparteien aber nunmehr England versus Wales ins Blickfeld. Geblieben ist lediglich der Drachen als Symbol für Kraft. Mut und Stärke.

Ein Wales-Wunder Die Kathedrale von Wrexham P1170170Sicherlich kann man sich Wales erobern auf der Basis von Legenden. Es gibt genügend Märchenschlösser, die sie erzählen könnten. Als weitere Möglichkeit bietet sich eine Rundfahrt mit Besuch der „Sieben Wunder von Wales“ an. Der Wegweiser aus dem 18.Jh. gibt diesen Hinweis in Versform:

„Pistyll Rhaeadr and Wrexham steeple,

Snowdon’s mountain without its people,

Overton yew trees, St. Winefride’s well,

Llangollen bridge and Gresford bells.

 

Walisisches Hobby-Kanalbootfahren
Walisisches Hobby-Kanalbootfahren

Wir gestalten es weniger prosaisch und werden dieses und jenes „Wunder“ auf unserer Tour sicherlich streifen.

Die erste Wales–Etappe führt uns tourlogisch in die Nordwestecke. Im Anmarsch auf den mondänen Badeort LLandudno im Norden passieren wir die Stadt Wrexham sowie malerische Dörfer wie LLangollen, Ruthin oder Denbigh.

Great Ornes Halbinsel-Panoramastraße
Great Ornes Halbinsel-Panoramastraße

Von Badegästen voll wie im Hochsommer zeigt sich LLandudno mit dem exklusiven Great Ornes Head, ein Touristenmagnet. Der Ort selbst mit seiner beliebten Pier und der zwei Meilen langen Strandpromenade, gesäumt von eleganten Hotels, lässt bestimmt keine Langeweile aufkommen.

Allein um den reizvollen Great Ornes Head zu erklimmen gibt es mehrere Möglichkeiten. Natürlich sind zuerst die vielfältigen Wanderwege zu nennen, alle mit Panoramablick. Für alle anderen bietet sich die bequemere Zahnradbahn „Trafford Tramway“ oder der Gondellift an. Eine mautpflichtige Panoramastraße umrundet die gesamte Felsenhalbinsel.

Conwy Castle
Conwy Castle

Mit dem Fernblick von der Bergspitze herab lassen sich dann auch weitere lohnende Ziele in der Umgebung ausmachen. Nur knapp 5km entfernt erhebt das mächtige, achttürmige Conwy Castle. Um diese Mittelalterfestung zu betreten, muss man sich erst einmal über eine Hängebrücke schaukeln.

Erholung und Augenschmaus gibt es später im nahegelegenen „Bodnant Garden“. Das leibliche Wohl kommt später fast nebenan im „Welsh Food Center“ zu seinem Recht.

Holy Island Felsküste
Holy Island Felsküste

Die nordwestlich angrenzende „Anglese Isle“ mit dem „Holy Island“ wird charakterisiert durch zunächst gefälliges Wiesen- und Weideland. Die Spitze von „Holy Island“ zeigt sich hingegen mit schroffen Felsklippen am „Ellin’s Tower“.

Einen guten Einblick in die Aktivitäten der Seenotrettungskreuzer (eine Nonprofit-Organisation) gewinnt man im sogenannten „Lifeboat Center“ im Ort Moelfre an der Nordküste.

Caernafon Castle
Caernafon Castle
Caernafon-Prince Charles' Krönungsort
Caernafon-Prince Charles‘ Krönungsort

Das überwältigende „Küsten-Castle Caernafon“ dann weiter südlich bietet nicht nur Mittelaltergeschichte aus dem 13.Jahrhundert. Hier wurde auch jüngere Geschichte geschrieben, zumindest für England. An diesem historischen Fokus krönte die Queen 1969 ihren Sohn Charles zum „Prince of Wales“. Auf dem Burgrundgang wird viel in Bild und Ton über die Krönungszeremonie gezeigt und erzählt, gar nichts aber darüber, wie die Waliser dazu stehen. Da klettern wir doch lieber eine der Burgstiegen hinauf zur „Queen’s Gate“, um den Blick über die ersten Gipfel des Snowdonia National Parks schweifen zu lassen, dem Herzstück von Nordwales.

Vom Snowdon Gipfel
Vom Snowdon Gipfel

Als zentraler Ort schält sich das Dorf LLanberis heraus. Gleich vier Attraktionen ziehen Besucherströme an. Gut sichtbar zeigt sich der mittelalterliche Turm eines Burgrestes. Am Dorfende wird die Geschichte des Schieferbergbaus im „National Slate Museum“ aufgeblättert. Die meisten Gruben sind heute zwar stillgelegt, als Baustoff ist Schiefer jedoch nach wie vor begehrt.

Einen ehemaligen Schieferstollen hat Wales Electric Company zur größten, von Menschenhand geschaffenen Felshöhle ausgebaut: 180m lang, 25m breit, 60m tief. Ein Größenvergleich besagt, dass in ihr die Londoner St. Paul’s Cathedral untergebracht werden kann.

Heute beherbergt die Höhle das mächtigste britische Wasserkraftwerk, das Elektrizität für ganz Wales und darüber hinaus produziert. Mit dem Bus geht die geführte Tour in den „Electric Mountain“, zu besichtigen sind die sechs riesigen Turbinen in Aktion.

Und nun geht es hinauf in die „Cambrian Mountains“ des National Parks. „Mount Snowdon“ nennt sich der höchste Gipfel mit seinen 1.085m. Wanderschuhe und Mountain Bike spielen für den Auf- und Abstieg eine große Rolle. Mindestens ebenso eindrucksvoll gibt sich das „Majestic Mountain Top Adventure“. Per historischer Dampfbahn nach Schweizer Vorbild stampft der Zug in der einstündigen Fahrt bergan mit einer Höchstgeschwindigkeit von 10km/h. Meist führt die Strecke auf Bergkämmen entlang mit unbeschreiblichen, vielfältigen Ausblicken in die umliegenden Schluchten und Täler.

Bergdorf Beddgelert im Snowdonia NP
Bergdorf Beddgelert im Snowdonia NP

Ebenso hurtig bremst sich die Bergbahn dann wieder hinab. Alles in allem ist dieses rund zweieinhalbstündige Fahr- und Bergvergnügen guten Herzens zu empfehlen. Man sollte sich jedoch rechtzeitig um Tickets bemühen, am besten per online-Vorbestellung. Denn, obwohl die Züge von 9 bis 17 Uhr halbstündig fahren, sind sie derart ausgebucht, dass Wartezeiten bis zum Folgetag keine Seltenheit sind.

Grab des treuen Hundes
Grab des treuen Hundes

Mit Legende haben wir begonnen, mit Legende werden wir diesen Abschnitt beenden. Dazu begeben wir uns in das Bergdorf Beddgelert. Hier soll sich im 13.Jh. folgende, tragische Begebenheit zugetragen haben:

Der damalige Prince of Northwales, ein Duke Llewelyn begab sich eines Tages auf die Jagd, entgegen seiner sonstigen Gewohnheit ohne seinen Jagdhund „Gelert“. Natürlich begrüßte sein treuer Weggefährte freudig den Duke nach dessen Rückkehr. Herrchen musste jedoch entdecken, dass der Hund über und übe mit Blut beschmiert war. In dunkler Vorahnung eilte der Hausherr an die Wiege seines Söhnchens, fand diese leer vor, die Bettwäsche und den Fußboden hingegen blutbefleckt. Voller Verzweiflung durchbohrte der Vater seinen Hund mit dem Schwert in dem Glauben, dass das Tier das Kind getötet hätte. Noch im Todeskampf des Hundes vernahm der Duke ein schwaches, kindliches Wimmern aus einem Nebenraum. Neben dem unverletzten Baby lag ein toter Wolf. Wie sich herausstellte, hat der Hund das Baby vor dem Wolf gerettet. Jetzt erst sah der Duke seine Fehleinschätzung ein. Doch es war zu spät, seinen Hund konnte er nicht mehr retten. Erfüllt von tiefer Trauer und Reue, für den Rest seines Lebensgezeichnet und niemals mehr lächelnd, gestaltete er seinem Hund ein heute noch zu besichtigendes Grabmal.

Porthmeirion
Porthmeirion

Und wie können wir uns und die Leserschaft wieder aufheitern?

Die malerische Umgebung tut ihr Übriges. Oder wir besuchen „Italien in Wales“.

Portmeirion schafft die entsprechende Stimmung. Was den walisischen Architekten Sir Clough Williams-Ellis (1925-1973) bewegt haben mag, an felsiger Gebirgsküste eine naturgetreues „italienisches Dorf“ zu erbauen, bleibt ein Rätsel. Doch schön ist diese mediterrane Oase mit bunten Palästen, Parks, Teichen, Kirche und Terrasse mit Meeresblick anzuschauen und in ihr zu wandeln.

On Tour 25-GB LD 2 „Erst ABM dann FDH“

Eng, enger, unpassierbar
Eng, enger, unpassierbar

Sicherlich geht es im Folgenden weder um die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, obwohl der Reichtum und die Vielfalt an Sehenswürdigkeiten im Lake District schnell in Arbeit ausarten kann. Nicht beabsichtigt ist ebenfalls, die bekannt bewährte Abmagerungsmethode „FDH“ an dieser Stelle aufzubröseln. Die Vielfalt der Gastronomieangebote – vom Edelschuppen bis Imbiss – würde einem eine eventuelle, wohlgemeinte Absicht auch wirklich schwer machen.

Also nehmen wir die Abkürzungen zur Darstellung der breiten Angebotspalette an touristischen Highlights im „britischen Allgäu“.

Und so kommt als Erstes der doppelte „Arthur“ (ABM) daher. „King Arthur’s Round Tables“ gingen und gehen legendenhaft um die Welt. Man weiß ja bis heute nicht genau, ob es ihn wirklich so gab, wie oftmals in Schrift- und Filmform dargestellt wird.Was es aber gibt, sind die zahlreichen historischen Stätten, an denen King Arthur seine „Runden Tische“ abgehalten haben soll. Und einen davon finden wir in der Nähe der Stadt Penrith am Westrand des Lake Districts.

Himalaja Eule im World Owl Center
Himalaja Eule im World Owl Center

Sein Namensvetter heißt Arthur Ransome, und ihn gab es nachweislich wirklich. Vorrangig begeisterte er die „Jugend aller Altersstufen“ durch seine Abenteuergeschichten (z.B. „Auf ewig Schwalben und Amazonen“). Allerdings kann er nicht auf den Begriff „Schriftsteller“ reduziert werden, denn daneben galt er als Bohemien, Zeitungskorrespondent während der Russischen Revolution (womit wir auch wissen, wann er in etwa gelebt hat), Spion, Seeman, Fischer und passionierter Pfeifenraucher. Wer mehr über diese schillernde Persönlichkeit erfahren möchte, besuche das entsprechende Museum in Kendal etwas südlich von Penrith.

Bilderbuchdorf Hawkshead
Bilderbuchdorf Hawkshead

„Bird of Prey Center“ (ABM) lautet der nächste Abschnitt . Eine einzigartige Raubvogelrettungsstation bzw.  Aufzuchteinrichtung öffnet dem Besucher gern ihre Türen im Ort Lowther bei Penrith. Als Ziel nennen die Tierschützer, bedrohte Arten zu erhalten, Aufnahme von verletzten oder verwaisten Tieren sowie eigene Aufzucht. In dem weitläufigen Gelände schlendert man vorbei an Volieren mit Habichten, Adlern, Falken und vor allen Dingen Eulen. Selbstverständlich fehlt auch eine tägliche Flugshow oder Fütterung der Raubvögel nicht.

Genau auf der anderen, der westlichen Lake District Seite, an der Küste beim Dorf Ravenglass befindet sich im Garten & Park des Muncaster Castles ein Pendant, das „World Owl Center“. Die Zielsetzungen gleichen sich, wobei in dem gemeinnützigen Word Owl Trust ein stärkerer Akzent auf die Forschung gelegt wird.

Peter Rabbit
Peter Rabbit

Beatrix Potter (hat nichts mit „Harry“ zu tun) überstrahlt die gesamte Region. Gleich drei Museen widmen sich  der Kinder- und Bilderbuchautorin, alle im zentralen Lake District bei Windermere oder Hawkshead gelegen. Da ist zum einen “The World of Beatrix Potter“ (mehr Verkaufsstätte als Museum), dann ihre Sommerresidenz „Hill Top“ und schließlich die ausgezeichnete „Beatrix Potter Gallery“. Am bekanntesten in unserem Sprachraum ist wohl die Figur  des „Peter Rabbit“. Das ist der ungezogene „Struwelpeter-Hase“ mit den überlangen Ohren, dessen Vater bei einem Unglück in dem „Pie von Farmer Richardson“ gelandet ist.

Bilderbuchhaft malerisch nach dem Motto „Unser Dorf soll schöner werden“ präsentieren sich auch viele kleine Ansiedlungen in der Region. Hervorheben wollen wir Hawkshead und Cartmel mit seiner stattlichen Abteikirche.

Castlerigg Stone Circle
Castlerigg Stone Circle

Beispielgebend für regionale Hausarchitektur kann die Ausstellung „Lakeland Miniature Village“ im südlichen Flookburgh genannt werden. Wie der Name es bereits ausdrückt, ist hier eine große Ansammlung von schiefernen, selbst gebastelten Miniaturgebäuden aufgebaut, Bauernhöfe ebenso wie Landhäuser bzw. Burgen- und Kathedralarchitektur. Nichts zum Wohnen, aber nett anzuschauen.

Museen (ABM) gibt es natürlich überreichlich in diesem Gebiet. Jedes Castle ist ein Museum für sich. Die Auswahl fällt schwer, das Besondere zu treffen gelingt nicht immer auf Anhieb. Oder vielleicht doch, wenn man in den nördlichen Küstenbereich nach Maryport fährt. Nicht auf das übliche Maritime Museum wollen wir das Augenmerk lenken sondern auf den westlichen Eckpfeiler des im vorherigen Beitrag bereits erwähnten Hadrian Walls. Auf den Klippen thronte seinerzeit ein stolzes römisches Fort, heute das thematisch zuzuordnende „Senhouse Roman Museum“.

Quaker Tapestry
Quaker Tapestry

Besonderes weist auch das „Quaker Tapestry Museum & Exhibition“ in Kendal auf. Selbst nennt es sich „A Hidden Treasure / Ein Verborgener Schatz“. Die knapp 100 Stickereien von Künstlern aus 15 Nationen schildert die Geschichte der Quaker in England, beinhaltet natürlich überwiegend religiöse Themen, schildert in bildhafter Form aber auch soziales Leben der englischen industriellen Revolution des 19.Jh., berichtet über Medizin, Wissenschaft und Astronomie sowie über die „Abschaffung des englischen Sklavenhandels“ (Ja, den gab es hier auch!).

Wordsworth Museum - Living History P1170076Oftmals romantisch verklärt, einfach nur emotional positiv, hat sich William Wordsworth in seinen unzähligen Gedichten geäußert. Auch ihm, dem englischen Nationaldichter (geb. 1770) sind in seinem früheren Lebensumfeld im Lake District mehrere Museen gewidmet. Eines davon, nämlich das Haus seiner Kindheit, wurde in dem nördlichen Ort Cockermouth eingerichtet. Daneben führen viele weitere Pfade in der Berg-Seenregion auf seine Spuren.

Bleistift mit Diamanten
Bleistift mit Diamanten

Wer schreibt, der bleibt nicht nur. Er benötigt auch Schreibwerkzeug. In der Umgebung der nördlichen Stadt Keswig produziert eine von Europas größten Fabriken den lebenswichtigen Bleistift. Das wäre an sich sicherlich nicht so erwähnenswert, hätte die Produktionsstätte nicht auch gleich ein wunderbares „Pencil Museum“ angeschlossen. Bleistifte werden hier seit Mitte des 18.Jh’s produziert, seitdem man eine weiträumige Graphitmine entdeckt hatte. Neben allen Formen und Farben von Bleistiften kann hier der Welt größter Schreibstift bewundert werden, gut 7m lang und einige hundert Kilo schwer. Für das 60-jährige Thronjubiläum der Queen 2012 wurde selbstredend eine Sonderserie erstellt. Das Bleistiftgeschenk für die Jubilarin ist mit echten Diamanten versetzt. Da mag man das kostbare Stück dann gar nicht mehr anspitzen.

London Bridge aus Bleistiften
London Bridge aus Bleistiften

Und weiter Belehrendes lässt sich dort ebenfalls ausmachen, nämlich woher der Begriff „Schwarzmarkt“ stammt. Er wurde geboren in der Mitte des 18.Jh.‘s, als das Graphit eine begehrte Schmuggelware darstellte. Dadurch färbten sich Schmugglerhände schwarz, so dass jedermann ersehen konnte, welchem Geschäft der Betreffende nachging. Schade, dass so etwas bei den „White Collar Aktivisten“ heute nicht sofort erkennbar ist.

Dampfschiff auf dem Lake Ullswater
Dampfschiff auf dem Lake Ullswater

Jetzt wird es aber Zeit, einmal wieder in die freie Natur zu wandeln. Der Begriff „Fell“ beherrscht neben Lake, Water und Mere die Gegend. Alle Seen sind quasi eingerahmt von den „Fellen“ (FDH), womit das bekanntere Wort „Fjell“ gemeint ist. Der Namensfantasie für die recht kahlen, oft felsigen Hügel und Berge sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt. Hier einige Kostproben: Common Fell, Swineside Fell, Little & Great Mell Fell, White Maiden Fell oder ganz einfach das High Fell. Also heißt es dann nur noch, die Wanderausrüstung an- und übergezogen und sich den Postkartenausblicken hingeben oder später dann im „Fell Foot Park“, also unten im Tal beim Dorf Lakeside, sich in den Wassern des Windermere abkühlen.

Richtung Muncaster Fjell
Richtung Muncaster Fjell
Blinder Passagier
Blinder Passagier

Für eine weitere Erholung bietet sich dann ein „Dampftag“ (FDH)an. Sauna soll bei einer FdH-Kur ja auch helfen. Das ist hier aber nicht unser Anliegen. Wir verstehen darunter zunächst eine Fahrt auf dem Ullswater auf einem per Dampf getriebenen Schiff. Gut drei Stunden lassen wir das Bergpanorama an uns vorüber gleiten, vom Nord- zum Südende und wieder zurück. Für die zweite Tageshälfte begebe man sich in der „Mittagspause“ dann nur 70km weiter, nach Ravensglass an die Küste und besteige die Schmalspurbahn, natürlich von einer Dampflokomotive gezogen. Die rund zweistündige Hin- und Rückfahrt in das Muncaster Fell lässt wegen der schmalen Holzbänke hinterher zwar den Allerwertesten schmerzen, verschafft aber wieder einmal unvergessliche Eindrücke dieser entzückenden Landschaft. Beide Touren kosten zusammen nur rund €20pP.

Zum Schluss noch ein Wort zu den Halls (FDH), oftmals eine Mischung aus Schloss, Herrenhaus mit Castle ähnlichen Zügen. Wer davon nicht genug bekommen kann, hier kann er seiner Leidenschaft ausgiebig frönen. Sizergh Castle, Wray Castle, Keswig Castle mit benachbartem Castelerigg Stone Circle, Swartmoor Hall und viele, viele andere heißen die Zauberbegriffe.

Levens Hall-Baumkunst
Levens Hall-Baumkunst

Eine davon wollen wir wieder extra hervorheben, die „Levens Hall“ bei Kendal. Sie kann als Paradebeispiel für britische Baumschneidekunst gelten. Alle möglichen Formen und auch Farben fügen sich auf einem großen Areal zu einem bildhaften Kunstwerk skulpturierter Bäume und Büsche. Hier darf der Gärtner nicht nur Gärtner sein sondern muss auch bildhauerische Qualitäten nachweisen.

Stan & Olli
Stan & Olli

Qualitäten völlig anderer Art sind bei unserem allerletzten, der Entspannung dienendem H-Begriff erforderlich. Das Stichwort lautet Hardy, und der passionierte Kinogänger erkennt sofort dass es sich dabei um das ehemalige Komikerduo Stan Laurel & Oliver Hardy handelt. Durch unsere Filmpaläste flimmerten sie als Dick & Doof. Und wie geraten die beiden gerade in den Lake District? Nun, Olli Hardy ist im südlichen Ulverston geboren. Ein ehemaliges Kino wurde ihm und seinem Partner zu Ehren zum „Laurel & Hardy Museum“ umgewidmet. Nach bereits amüsantem Museumsrundgang lässt man sich anschließend in die

Nicht Stan & Olli
Nicht Stan & Olli

ausrangierten Kinosessel fallen, nicht ohne sich vorher mit einem Erfrischungsgetränk versehen zu haben, und genießt in Zwanzig- Minuten-Sequenzen einen Dick&Doof – Film nach dem anderen, wer will von 10 bis 17Uhr.

Schwerverdauliches und leichte Kost, Kunst & Kommerz, Geschichte, Literatur und Natur, manch Gedrängestress in den Orten und absolute Einsamkeit auf den Fjellhöhen, so haben wir den Lake District erlebt. Manch einer mag andere Erfahrungen gemacht haben.

Es ist soweit: Unser neues Buch „5 Jahreszeiten Nordamerika“ hat das Licht der Welt erblickt

Ja, nun ist es soweit: Unser drittes Buch ist auf dem Markt.

Es war und ist wieder ein tolles Unterfangen – fesselnd die Reise in 2013, spannend die Bucherstellung, günstig der Verkaufspreis.

Und nun gibt es mehrere Möglichkeiten, es zu erwerben:

  1. Der örtliche Buchhandel besorgt es sicherlich gern zum normalen Verkaufspreis.
  2. Es kann bei unserem Verlag „traveldiary.de“ gekauft werden.
  3. Das Buch kann auch direkt bei uns (wolf@leichsenring.net) bestellt werden.
  4. Bis zum 30.Sept.2014 bieten wir es im Direktversand zum Subskriptionspreis             an für €12,00 (zzgl. Versandkosten). Die Auslieferung gegen Rechnung bei direkter Bestellung erfolgt unmittelbar nach Rückkehr von unserer aktuellen ca. 6-monatigen Europatour, d.h. Ende Oktober.

 

Weitere Informationen über unser neues Buch gibt es hier.

On Tour 24-GB LD „Szenenwechsel“

Schottisch-englische Grenze
Schottisch-englische Grenze

Südwärts bläst uns nunmehr der doch recht frische Nordwind, ins „britische Allgäu“, den „Lake District“. Das erste rötlich schimmernde Ahornlaubwerk lässt den nahenden Herbst erahnen. Das Weinlaub an vielen Häusern glüht bereits flammenrot.

Housesteads Roman Fort am Hadrians Wall
Housesteads Roman Fort am Hadrians Wall

Doch vor den eigentlichen Naturschönheiten dieser dicht gedrängten Seen- und Berglandschaft lädt die ehemalige römische Wehrmauer, der Hadrians Wall zu einem Besuch ein. In Ost-West-Richtung verlief er ziemlich genau dort, wo heute die imaginäre schottisch-englische Grenze das Land durchzieht. Die Römer hatten vor ziemlich genau 2.000 Jahren dieses Bollwerk als nördlichste Grenze des römischen Reiches gegen die „Horden aus dem Norden“ errichtet. Alle 3-4 Meilen hatte man ein Fort für ca. 800 Soldaten errichtet. Die davon heute noch  besterhaltenen Überreste können erwandert und besichtigt werden. Wir haben uns das „Housesteads Roman Fort“ ausgesucht, eine Ausgrabungsstätte erster Güte. Zwischen dem östlichen Tynemouth und dem westlichen Maryport zählten wir rund ein Dutzend solcher Besichtigungsorte.

Carlisle - Castle
Carlisle – Castle

Einen besonderen Akzent setzt hierbei das Castle in Carlisle. Die weitläufige Burganlage diente nicht nur den Römern als herausragender militärischer Stützpunkt sondern auch vielen späteren Generationen von Herrschern.

Ohne diese stattliche Anlage wäre die Stadt Carlisle allein aber auch einen Besuch wert. In seiner wunderschönen, historischen Innenstadt mit der Markthalle direkt an der belebten, malerischen Fußgängerzone bummelt man gern. In kurzer Distanz schließt sich das Kathedralenviertel an.

Carlisle - Kathedrale
Carlisle – Kathedrale
Carlisle - Kathedralenviertel
Carlisle – Kathedralenviertel

Es steht eben nicht  als einzelnes, aus groben Steinquadern errichtetes Bauwerk in einem kräftig grünen Park, sondern das gesamte Areal umfasst gleich mehrere Straßenzüge mit burgähnlichem Eingangstor, Bischofspalast sowie Priesterseminar. Und damit auch niemand vergisst, wo er gerade hindurchschlendert, sind die dortigen Gassen mit „Abbey Street“ oder „Paternoster Row“ beschildert.

Seiner Funktion als „Tor zum Lake District“ kommt Carlisle darüber hinaus offensichtlich gründlich nach. Das Tourismusbüro ist gut sortiert. Viele Nahverkehrsmittel in den Lake District National Park verbinden Stadt und Natur. An allen Ecken wird für umweltfreundlichen Tourismus geworben.

Lake District - Kirkstone Pass
Lake District – Kirkstone Pass

Und schon sind wir mittendrin in diesem Gebiet der Berge und Seen. Dieser National Park liegt in der Grafschaft Cumbria im Nordwesten Englands und erstreckt sich über rund 55km sowohl in Nord-Süd- wie auch in Ost-West-Richtung, sprich knapp 2.200km². Viele seiner über 900m hohen Gipfel ragen in den Cumbrian Mountains empor. Und wie dieser National Park jährlich rund 14 Millionen Touristen verkraftet, mag das Geheimnis der entsprechenden Branche und der Parkverwaltung bleiben. Doch man setzt in bemerkenswerter Weise auf „sanften“ Tourismus.

Besonders bei Wanderern genießt der National Park einen ausgezeichneten Ruf, durchziehen doch fast 3.000km Wanderpfade  das Gebiet. Augenscheinlich, der schier endlosen Wandererkette nach zu urteilen, scheint der „Roman Highway“, der sich u.a. am Lake Ullwater entlang schlängelt, einer der beliebtesten zu sein. Wie der Name es sagt, diente er den Römern als „Schnellweg“, meist oben auf den Bergrücken verlaufend. Nicht ganz so pistengehetzt wirken die heutigen Wanderer.

 

Lake District - Aira Force
Lake District – Aira Force

Eine jedermann gerecht werdende, allumfassende Beschreibung des Lake Districts wird schwer. Deshalb lassen wir des Schreibens Kompetentere zu Wort kommen. Daniel Defoe (Robinson Crusoe) z.B. beschrieb den westlichen Teil als „…die wildeste, kahlste und furchterregendste Gegend, die ich in England oder sogar in Wales durchquert habe; die Westseite, die an Cumberland grenzt, wird wahrhaftig von einer Kette beinahe unpassierbarer Berge begrenzt, die in der Sprache des Landes als Fells bezeichnet werden“.

Lieblicher drückt es der Nationaldichter William Wordsworth in seinem Gedicht „I wandered Lonely as a Cloud“ aus, wenn er von dem „weit leuchtenden Gelb der Narzissen am Ullswater“ spricht.

Unterschiedlicher können Eindrücke wohl kaum dargestellt werden. Aber genau dieser empfundene oder reale Kontrast macht den Reiz der Landschaft aus.

Wir versuchen es einmal weniger poetisch, wie wir diesen Teil Englands empfunden haben: Kurz gesagt, einfach atemberaubend und schön. Vielen anderen oft,  als Premiumlandschaft beschriebenen Region, z.B. den Schweizer Alpen, kann der Lake District Paroli bieten. Wir wollen guten Gewissens behaupten, dass nur wenige Orte nicht nur in England eine solche Kulisse bieten. Allein wenn man an die vielen Dörfer und Städtchen denkt, die sich idyllisch an die Seeufer schmiegen oder wie geduckt in die Täler einfügen. Eng aber gemütlich sind sie, oftmals gepflegten Kurorten gleich wie z.B. Windermere, Hawkshead oder Kendal, manchmal überlaufen, doch stets sehenswert. Also entweder nur tief durchatmen und genießen!

Oder sich auf die zahleichen historischen, kulturellen und touristischen Attraktionen stürzen. Und genau darüber werden wir das nächste Mal schreiben.