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K&K29 – SüdseeFeeling

Haben wir nicht Alle schon einmal geträumt von den Südseeinseln, den FIDJIS, den SALOMON INSELN oder auch von NEUKALEDONIEN? Sommer, Sonne, Palmen und Meer. So versprechen es Reisekataloge, gespickt mit Fotos von stets blauem Himmel, weißem Strand, einen Cocktail aus Kokosmilch in der Hand. Wir sind auf der Fahrt dorthin.

Nach den drei Zwischenstopps in Neuseeland, halten wir Kurs in den Südpazifik, dabei immer im Gedächtnis, dass NEUKALEDONIEN irgendwann einmal am Horizont auftauchen wird. Drei Nächte und zwei Seetage dauert die Überfahrt von Auckland / NZ.

Feeling the Motion of the Ocean
Feeling the Motion of the Ocean

Seetag bedeutet nichts anderes, als dass das Schiff ohne Zwischenhalt (wo denn auch?) auf das nächste Ziel zusteuert. Man sieht nichts weiter außer der Weite des Ozeans, nur Wasser, soweit das Auge reicht. Nicht einmal Seevögel gelangen noch bis  hierher.

Es herrscht „Bordalltag“ wie vorher bei der Überfahrt von Sydney nach Neuseeland. Bordalltag bedeutet, dass du die Essenszeiten bald auswendig gelernt hast, das Bordprogramm sowieso. Der verbleibende Rest deines angefangenen Buches wird stetig weniger. Aber auch das unaufhörliche Vorbeirauschen des Wassers kann fesselnd wirken. Wenn da nicht immer diese zu treffenden, schwerwiegenden Entscheidungen wären: Hole ich mir erst einen Kaffee und setze mich dann auf die Sonnenterrasse oder umgekehrt! Begebe ich mich um 12.00Uhr oder erst um 12.30Uhr zum Lunchbuffet! Und wie gestalte ich den Abend? Mit einer der angebotenen Shows, dem Verfolgen des Sonnenuntergangs oder beim OpenAirKino auf Deck 12? Ja, es kann einen schon niederdrücken bei all der Verantwortungs-und Entscheidungslast.

Der amerikanische Reiseschriftsteller BILL BRYSON hat eine solche Situation während seiner Australienreise einmal trefflich beschrieben. Er erlebte sie nicht auf dem Schiff sondern im Zug bei einer Durchquerung des Kontinents von CANBERRA nach PERTH: „Längere Zeit im Zug festzusitzen, hat etwas herrlich Beruhigendes. Es ist wie eine Vorschau darauf, wie es ist, wenn man über achtzig ist. Alles, was Achtzigjährigen Spaß macht – mit leerem Blick aus dem Fenster zu starren, ein Nickerchen im Sessel zu machen, alle, die so dumm sind, sich zu ihm zu setzen, tödlich zu langweilen – nahm eine besondere, ganz kostbare Bedeutung für mich an. Das war das wahre Leben!“ Dagegen ist das Leben hier an Bord ein brodelnder Hexenkessel!

Viel Bewegung kommt auf diesem Streckenabschnitt allein schon deswegen zustande, weil der Pazifik sich erheblich aufgeraut hat. Die Schiffsstabilisatoren scheinen dem Wellengang nur noch bedingt Paroli bieten zu können. Schwankende Gestalten allerorten klammern sich an den Geländern und Handläufen fest, um unversehrt ihren Bestimmungsort zu erreichen. Auffallend viele Reisende tummeln sich in diesen Tagen am Informationsschalter. Denn die Schiffsführung sah sich wohl veranlasst kundzutun, dass ab sofort Tabletten gegen Seekrankheit gratis ausgegeben werden. Was den Informationsschaltern ein verstärktes Kundenaufkommen bescherte, hinterließ gleichzeitig auffallende Lücken in den Speiseräumen. Wie nannte es Bill Bryson? „Das war das wahre Leben!“

Man merkt ja nicht nur, wenn das Meer aufraut und der Wellengang höher wird. Sehnsüchtig wartend nimmt man ja auch das erfreuliche Gegenteil zur Kenntnis. Für uns erfolgt die beruhigende Rückentwicklung in der dritten Nacht, kurz vor NEUKALEDONIEN. Also, alle wieder fit für einen Besuch dieser Inselgruppe .

Isle des Pins
Isle des Pins

Sie gehört zum Inselgürtel MELANESIEN, der sich nordöstlich um Australien herum rankt und dem insgesamt 17 unabhängige Inselstaaten angehören.

Unser Inselreiseziel ist politisch, rechtlich und kulturell eng mit Frankreich verknüpft. Als sogenanntes Territorium genießt es Sonderstatus. Staatoberhaupt ist jedoch der jeweilige französische Präsident, bei eigenem neukaledonischem Landesparlament. Bis 2019 soll ein Referendum erfolgen, ob der Inselstaat auch weiterhin an Frankreich angegliedert bleibt. Beim Betreten einer der Inseln fallen sofort die französischen Autokennzeichen auf, alle versehen mit „NC“ für „La Nouvelle-Calédonie“.

Isle des Pins
Isle des Pins

Und natürlich der ungewohnte Rechtsverkehr. Eine eigenständige Währung, der „NC-Franc“ unterstreicht die partielle Unabhängigkeit. Wie NEUKALEDONIEN nun ausgerechnet zu Frankreich kam, kann man unwissenschaftlich mit dem Hase-Igel-Wettrennausspruch „Ick bin all dor“ umchreiben. Die großen und mittleren europäischen Seemächte des 18. und 19. Jahrhunderts wetteiferten bekanntlich in kolonialisierender Landnahme auf der Südhalbkugel, allen voran Frankreich und England. Und in diesem Fall hatte letztendlich nun einmal Frankreich die Nase vorn und die Briten das Nachsehen – Neukaledonien  bedeutete zunächst: Neuschottland.

Einen ersten Zwischenstopp auf einer der „Inseln, die dem Paradies am nächsten sind“ (landeseigener Werbespruch), legen wir an der „Isle des Pins / Pinieninsel“ ein.

Willkommensgruß
Willkommensgruß

Der Paradiesvergleich gilt mit Einschränkungen. Palmen, weißer Stand, tiefblaues Meer sind reichlich vorhanden, zivilisatorisch bedingte müllige Überreste auch. Eine Inselrundfahrt mit verschiedenen Fotostopps zeigt wunderschöne Ausblicke. Neben einigen Zeltboutiquen am Landesteg hält sich das Angebot von Souvenirs jedoch in Grenzen. Aus Flax hergestellte und mit bunten Blumen verzierte sehr hübsche Hüte verschenkt eine ältere Einwohnerin sogar. Auch für Essbares wird teilweise kein Geld genommen. Kokospalme DSCN6387Ganz folkloristisch typisch öffnet ein Junge unter einer Palme jede Menge Kokosnüsse zum Genuss der Kokosmilch – ohne Bezahlung. Die rund 2.000 Inselbewohner leben zurückgezogen eher im Inselinneren im Dorf VAO in ihren ansehnlichen, wie im Busch versteckten Häusern und Hütten. Hauptsächliche Einnahmequellen sind für sie der Tourismus sowie der Fischfang. Aber sie müssen verteufelte Rennfahrer sein. Denn die Inselrundstraße war übersäht mit Bodenschwellen zur Geschwindigkeitsreduzierung. Heute dient die Insel als nicht überfülltes Urlaubsparadies, bei nur drei Flugstunden von Auckland und vier von Sydney kein Wunder. Gedrängestress kann allerdings aufkommen, wenn Kreuzfahrtschiffe wie unseres für einige Stunden 2.000 bis 3.000 Menschen auf einen Schlag an Land strömen lassen.

Die ISLE DES PINS verdiente sich in der Vergangenheit aber nicht nur als Urlaubsparadies einen Namen. Nach der Niederschlagung der Pariser Kommune1871 wurden viele der zur Verbannung Verurteilten auf die Insel verbracht. Von den fünf Sträflingskolonien im Westen der Insel sind heute noch lediglich ein Wasserturm und einige überwachsene Ruinen des Bagno sichtbar.

Acht Stunden Aufenthalt und weiter geht es zur Hauptstadt des Inselstaates nach NOUMÉA. Bevor ein Bürger der Pinieninsel seine Behördengänge erledigen kann, bedarf es rund zweier Flugstunden oder mit unserem Kreuzfahrerschiff einen ganzen Tag und eine ganze Nacht. Kurze Wege sehen anders aus. Im Zeitalter von Handy, Computer und Internet reduzieren sich lange Wege jedoch auf das Notwendigste.

Nouméa - InselMorgenstimmung
Nouméa – InselMorgenstimmung

NOUMÉA steht mit seinen 400km Länge und 60km Breite für das größte Eiland des Inselreiches, ebenso wie für die Landeshauptstadt NOUNMÉA CITY. Inklusive aller Vororte drängen sich hier rund 160.000 Einwohner auf der relativ schmalen Stadthalbinsel zusammen. Dafür muss man dann im Inselbinnenland die Bevölkerung mit der Lupe suchen.

Wir gewinnen ein geteiltes Bild von Stadt und Umgebung. Auf der einen Seite kann die Gegend mit der größten Lagune der Welt punkten, ebenso mit dem zweitgrößten Korallenriff. (Barrier Reef 2.200km – Nouméa 1.600km). Die Vororte der Stadt dienen augenscheinlich ausschließlich dem Tourismus. Mit Palmen gesäumte Strände entlang der einzelnen Landnasen bieten einen malerischen Anblick. Es ist sommerliche Hochsaison. Entsprechend betriebsam zeigt sich das Strandleben. Von verschiedenen Aussichtspunkten aus genießen wir fantastische Rundblicke auf den Pazifik und die Küste.

Nouméa-Hotelinsel
Nouméa-Hotelinsel

Besonders die kleinen, vorgelagerten Inselchen, die keine drei Meter über den Wasserspiegel hervorlugen, hinterlassen den Eindruck einer „Südsee-Stereotype“ – grüner Bewuchs, eingekreist von einem schmalen, feinen, hellen Strandstreifen, umgeben von glasklarem, bläulich schimmerndem Meer. Hinter den Bäumen lugen die unverkennbaren, runden Bambushütten hervor, meist keine 20m von Strand und Wasser entfernt. Alles fest in der Hand der Tourismusindustrie.

Wir verbringen einen Sonntag auf der Insel. So erstaunt es uns doch sehr, dass trotz des hohen Touristenaufkommens die Geschäfte der Innenstadt die Rollläden heruntergezogen haben, sprich geschlossen bleiben. Selbst von den obligatorischen Souvenirshops an den Stränden haben nur wenige geöffnet. Französische Lebensart präsentiert sich allerdings in der Hülle und Fülle der Restaurants aller Kategorien. In ihnen war dann auch kaum noch ein Platz zu bekommen.

Nicht ganz störungsfrei bleibt unser Eindruck hinsichtlich des Anblicks der Innenstadt von NOUMÉA CITY. Man kann noch viel belebende Farbe verwenden, um sie aufzuhellen, manch größere und kleinere Reparatur an den Häusern vornehmen oder eben auch einfach die Beschaffenheit von Straßen und Bürgersteigen aufmöbeln. Ob für diesen Teil des melanesischen Inselgürtels der oben zitierte Werbespruch vom „Paradies“ wohl auch gilt?

Glücklicherweise ist man ja nicht gezwungen, seine kostbare Zeit dort in der Stadt oder im vorgelagerten qualmenden Industriehafen mit angegliedertem Zinktagebau zu verleben. Das eigentliche „Südsee-Feeling“ geriet dadurch jedenfalls nicht aus dem Gleichgewicht.

Allmählich geht es wieder „heimwärts“ mit Kurs zurück nach SYDNEY. Ein weiteres Mal dauert die Schiffspassage drei Nächte und zwei volle Seetage. Das Bild wiederholt sich, ebenso der Hinweis „Feeling the Motion of the Ocean…?“ mit den Gratistabletten. Und das bei den angebotenen, ohne Einschränkung köstlichen Speisen!So geht es doch auch DSCN6426

Die letzte Teilstrecke führt relativ nah an der Ostküste entlang, von ungefähr COFFS HARBOUR bis SYDNEY. Schließlich kehrt kurz vor der Einfahrt in den Zielhafen  wettermäßige Beruhigung ein. In den frühen Morgenstunden, ab 5Uhr begleitet uns ein Lotsenboot bis an die Pier. Das Auschecken geht im Vergleich zum Einchecken erfreulich problemlos vor sich. Alles ist gut organisiert, so dass sich keine langen Warteschlangen bei Zoll und Grenzkontrolle bilden.  Und schon stehen wir ein weiteres Mal auf SYDNEYS Straßen bei warmem aber feuchtnassem Wetter.

Sydney-morgens 5.30Uhr
Sydney-morgens 5.30Uhr

14 Tage / 13 Nächte Kreuzfahrt in einem für uns bis dahin regional wie mental weit entfernt liegenden Teil unseres Planeten haben sich als „Brückentage“ nicht nur bewährt. Sie hinterlassen in uns sicherlich bleibende, eindrucksvolle Spuren.

Weiter mit unseren Blogs geht es dann mit dem eigentlichen Beginn unserer AUSTRALIEN – Rundtour.

K&K28 – Brückentage

Da sitzen wir nun zwischen den Stühlen. Nicht mehr ganz in NEUSEELAND aber auch noch nicht in AUSTRALIEN. Das Wohnmobil ist in Auckland zur Verschiffung abgegeben. Es verharrt über die Weihnachtstage und den Jahreswechsel in einer „gesicherten Unterkunft“ /storage in Auckland, bevor es aufs Schiff verladen wird. Somit sind wir ohne Tisch und Bett und von der gewohnten, mobilen, heimischen Infrastruktur abgeschnitten.

Auslaufen aus Sydney
Auslaufen aus Sydney

Aber nicht lange! Per Flugzeug überqueren wir die TASMAN SEA nach SYDNEY. Direkt vom Airport geht es zum Hafen und auf eine Kreuzfahrt.

Mit der „Explorer of the Seas“ werden wir 14 Tage über die Südhalbkugel kreuzen, ein Schiff mit gigantischen Ausmaßen: Gut 300m lang, 15 Stockwerke hoch. Rund 3.000 Passagiere und 1.400 Crewmitglieder können beherbergt werden. Also die Größe einer Kleinstadt. So beginnt das Einchecken eben auch als Geduldsprobe. Das vorgegebene Zeitfenster ist mit 5 Stunden recht kurz. Trotz der 15 Check-In-Schalter bilden sich lange Warteschlangen. Denn es müssen ja erst noch die Passformalitäten und der Zoll überwunden werden, denn wir reisen offiziell aus Australien wieder aus und später wieder ein. Der Sicherheitscheck und Gepäcktransport gestaltet sich wie auf einem internationalen Flughafen. Gute drei Stunden später können wir endlich das Schiff und unsere Kabine im 9. Stock betreten.

Schiffsinnenpromenade
Schiffsinnenpromenade

Der „WOW“-Effekt beim ersten Anblick des Schiffsinneren wiegt die Wartezeit schnell auf. Unsere Kabine präsentiert sich geräumig, gemütlich und mit allem Wesentlichen sehr zufriedenstellend ausgestattet, persönliche Begrüßung durch den Zimmerservice inklusive. Der angegliederte Balkon ist eine Perle, genügend Platz für zwei Stühle und einen Tisch, durch die Seitenwände und Obergeschoss prima gegen Wind und Regen geschützt. Der Blick nach unten auf den Quay erscheint endlos, wie aus einem Hochhaus.

Schiffsladenpassage
Schiffsladenpassage

Der gesamte Schiffsbauch gestaltet sich als „entkerntes“ Haus. Keine engen Korridore versperren den Blick. Vom 11. Stockwerk schaut man hinunter auf das Deck 5 mit einer geschmackvoll gestalteten Ladenpassage. Gläserne Fahrstühle gleiten lautlos hinauf und hinab. Viel Aufwand wird zur Ausgestaltung des Innenraumes verwendet.

In den zahlreichen Restaurants, Lounges und Pubs kann man sich an erlesenen Speisen und Getränken ergötzen. Das Café „Windjammer“ hält von morgens 6Uhr bis abends 9Uhr ununterbrochen ein riesiges Büffet bereit, je nach Tageszeit als Frühstück, Lunch, Zwischendurchsnack oder Dinner. Figurbewusste sollten es meiden, das gourmethafte Verführungspotential ist überwältigend. Doch mit eiserner Disziplin lässt sich auch Freude gewinnen an den zahlreich angebotenen Obstsalaten, (Mager)Joghurtportionen, Körnerpaketen oder „Low-Fat-Cheese“-Scheiben auf kalorienarmem Knäckebrot. Feiner Verkleidete dürfen gegen zusätzliches, hochpreisiges Eintrittsgeld in der „Commodore Lounge“ am „Captain’s Dinner“ teilnehmen. Um für diesen oder andere Anlässe immer im gebührenden Outfit auftreten zu können, hält die Reederei einen eigenen Kostümverleih an Bord bereit. Chacun à son goût!

Pooldeck
Pooldeck

Wegturnen kann man sich die angesammelten Kalorien später dann auf Deck 11-15 mit seinem halben Dutzend Schwimmbecken, Fuß- und Basketballfeld, Joggingparcours oder Kletterwand. Für das gesetztere Publikum wird selbstredend auch die Imitation eines Golfplatzes bereitgehalten.

Die Angebotspalette für die Freizeitgestaltung ist schier unendlich. Das beginnt bei den allabendlichen, qualitativ hochrangigen Shows, Musik- und Tanzdarbietungen im Palace Theater, jeweils zwei Vorstellungen pro Abend. Zusätzlich sorgen Bands und einzelne Top-Künstler über den Tag und die Räumlichkeiten verteilt für weitere Zerstreuung. Sport-, Kinder-, Kino- und Informationsveranstaltungen aber auch Verkaufsshows ergänzen die Palette. Eine eigene, wirklich gute Kunstgalerie findet regen Zuspruch, die begleitende Kunstauktion eher weniger. Das Geld fürs Mitbieten kann fast rund um die Uhr im Casino an Spielautomaten oder Spieltischen gewonnen werden.

Mit sicherlich viel Aufwand wurde zum Weihnachtsfest eine riesige Tanne auf dem Hauptdeck aufgestellt, mit zahlreichen Kugeln in Rot dekoriert und mit unendlich vielen Lichterketten geschmückt. Eine Augenweide auch die großen Töpfe mit Christsternen, die die Gänge in weihnachtliches Flair tauchten.

Balkonblick
Balkonblick

Das Publikum kommt aus aller Herren Länder. Überwiegend treffen wir jedoch auf Australier, deren „Ostfriesen“ die Neuseeländer sind, natürlich Amerikaner, in großer Zahl Passagiere aus dem chinesisch-japanisch-asiatischen Raum. Europa als Ursprungsregion taucht eher selten auf.

Eigentlich beweist nur der stetige Blick über irgendeine Reling aus einem der überdimensionalen Panoramafenster oder auch vom eigenen Balkon aus, dass man sich auf hoher See befindet. Im Schiffsinnenleben fühlt man sich stärker an eine belebte, gut koordinierte Fußgängerzone versetzt, zumal der Cruiser wegen seiner Stabilisatoren quasi linear durch das Wasser gleitet.

Bay of Islands
Bay of Islands

14 Tage / 13 Nächte, auf See: Da lassen sich eine Reihe von Zielen anlaufen. Zunächst kehren wir zurück in unsere jüngst durchfahrene Wahlheimat nach Neuseeland. Zwei volle Seetage bringen uns dorthin. Selbstredend kennen wir längst die Anlaufhäfen bzw. –küsten. Doch vom Meer aus bieten sich bekanntlich völlig andersartige Impressionen als auf dem Land. So erleben wir noch einmal die wundervolle BAY OF ISLANDS nördlich von Auckland. Die Aus- und Einschiffung geschieht mit Hilfe von Tenderbooten, denn eine adäquate Kaianlage für unseren Ozeanriesen existiert nicht. Wie emsige Ameisen pendeln die kleinen gelben Boote im 15-Minuten-Takt zwischen Schiff und Küste hin und her. Damit auch niemand verloren geht, werden die Boote oft ausschließlich mit den Gästen für einen bestimmten Landausflug bestückt. Die programmlosen „Freigänger“ wie wir kommen später an die Reihe.

Bay of Plenty-Tauranga
Bay of Plenty-Tauranga

Die nächste Küste lockt einen Tag danach, die BAY OF PLENTY. Die Hafenstadt TAURANGA, nunmehr südlich von Auckland, erlaubt den direkten Landgang. Beim morgendlichen Anlegen an der Pier warten schon mindestens ein Dutzend Reisebusse auf die Besucher der vorgebuchten Landausflüge. Aber auch hier wie bei jedem Landgang müssen wir uns einer recht langwierigen Sicherheits- und Zollprozedur unterziehen.

Schließlich gelangen wir nach einer Nachtfahrt zum letzten neuseeländischen Reisehafen, nach AUCKLAND. Für uns ist es ja nunmehr der vierte Besuch in dieser Stadt. Dennoch kommt keine Langweile auf. In den frühen Morgenstunden gegen 5 Uhr kommt der Lotse an Bord, um das Schiff sicher durch den HAURAKI GOLF und in den eigentlichen Hafen zu lotsen. Den Tagesanbruch auf dem Golf zu erleben ist schlicht und einfach faszinierend. Der erneute Stadtbummel wärmt Bekanntes wieder auf, lässt aber auch noch manch unbekannte Ecke durchleuchten.

Auckland bei Sonnenaufgang
Auckland bei Sonnenaufgang

Nach dieser dritten Zwischenstation verlassen wir Neuseeland und stoßen vor in den Südpazifik immer Richtung NEUKALEDONIEN. Davon später mehr!